Das Thema Inflation in aller Munde. Gemeint ist damit die Verbraucherpreisinflation. Dabei hat die Vermögenspreisinflation die Gesellschaft längst verändert.
Seitdem die Preise in den Supermärkten und an Tankstellen rasant steigen, wird intensiv über das Thema Inflation und die gesellschaftlichen Folgen diskutiert. Dabei stehen die Verbraucherpreise im Fokus. Diese sind seit dem Jahr 2014 im Durchschnitt um zwei Prozent jährlich angestiegen. Ignoriert man den Anstieg der vergangenen zwölf Monate, so lag die Preissteigerung sogar nur bei rund einem Prozent per annum. „Ein zu geringer Anstieg, um Spuren in der Gesellschaft zu hinterlassen“, sagt Philipp Immenkötter, Senior Research Analyst am Flossbach von Storch Research Institute.
Doch die Verbraucherpreisinflation bildet die Inflation nur unzureichend ab. Tatsächlich hat es bereits in den vergangenen acht Jahren eine kaum beachtete Inflation gegeben, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändert hat. Sie ist jedoch nicht an der Supermarktkasse spürbar, sondern an den Kapital- und Immobilienmärkten – die Vermögenspreisinflation.
Seit dem Jahr 2014 sind die Vermögenspreise auf und davon galoppiert. Die durchschnittliche jährliche Preissteigerung der Vermögenswerte lag bei sechs Prozent; im Herbst des vergangenen Jahres waren es sogar zwölf Prozent. „Diese Vermögenspreisinflation der vergangenen Jahre hat unser Leben bereits verändert. Die dadurch entstanden strukturellen Veränderungen werden über Jahrzehnte spürbar, wenn nicht sogar unumkehrbar sein,“ sagt Immenkötter.
Während unter den steigenden Verbraucherpreisen in der Regel alle Bevölkerungsgruppen mehr oder weniger leiden, ist dies bei steigenden Vermögenspreisen anders: Wer Vermögen besitzt, profitiert. Doch die Vermögenspreisinflation beschreibt ebenso, um wieviel teurer es geworden ist, für den, der keine nennenswerten Vermögensgüter besitzt, ein Vermögen aufzubauen. Eine Immobilie für die Familie zu erwerben, oder eine auskömmlich Altersvorsorge anzusparen.
In einem aktuellen Kommentar erklärt der Volkswirt Philipp Immenkötter exemplarisch, wie die Vermögenspreisinflation auf zwei Haushalte in Deutschland gewirkt hat, die sich vor allem dadurch unterscheiden, dass der eine 2014 in Immobilienbesitz investiert hat und der andere nicht.
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