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Geldanlage
4 Minuten

Wie man am Black Friday wirklich spart!

- Flossbach von Storch

Es ist wieder soweit. Mit den Rabatttagen Black Friday und Cyber-Monday startet die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts. Doch nicht immer lohnen sich die Megaschnäppchen.

50 Prozent auf das Smart-TV, 70 Prozent auf den Saugroboter: Vor allem Elektro- und Tech-Artikel sind bei Schnäppchenjägern ein Dauerbrenner, gefolgt von Kleidung, Uhren und Schmuck.

Lag das durchschnittliche Budget für den Black Friday 2022 in Deutschland noch bei 280 Euro, planen Onlineshoppende in diesem Jahr schon im Schnitt Ausgaben in Höhe von 317 Euro.

Ob sich die "Megarabatte" auch immer lohnen, steht auf einem anderen Blatt. Häufig lässt man sich dann auch noch zu Impulskäufen verleiten und gibt mehr Geld aus, als man eigentlich wollte.

Es liegt in der Hand der Konsumenten: Kauft man heute zum Beispiel für 400 Euro einen Saugroboter, bleibt nach 10 Jahren ein Restwert von 0 Euro (siehe Grafik). Wenn er überhaupt so lange hält (wir haben mit einer jährlichen Entwertung von 10 Prozent gerechnet).

Investiert man dieselbe Summe in Aktien sehr guter Unternehmen, lässt sich das Geld im selben Zeitraum fast verdoppeln auf 786,86 Euro. So brachte auf lange Sicht etwa die Anlage in den globalen Aktienindex MSCI World im Schnitt meist über 7 Prozent Rendite pro Jahr*, manchmal auch deutlich mehr – wohlgemerkt real, also nach Abzug der Inflation.

Wie man am Black Friday wirklich spart! - Flossbach von Storch

Klar, zukünftige Erträge sind am Kapitalmarkt ungewiss, trotzdem ist die mögliche Rendite einer breit diversifizierten und global gestreuten Anlage langfristig relativ abschätzbar. So beträgt zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, bei einer Anlage in den MSCI World, eine negative Rendite zu erzielen, schon nach zehn Jahren nur noch fünf Prozent - nach 20 Jahren Haltedauer 0 Prozent.

Konsum ist keine Altersvorsorge

Mit jedem weiteren Jahr also, das Sparerinnen und Sparer investiert bleiben, eliminieren sie stetig das Risiko, Geld zu verlieren. Gleichzeitig nimmt die Wahrscheinlichkeit, Gewinne zu erzielen, peu à peu zu.

Konsum ist nicht per se schlecht – aber eben keine Altersvorsorge. Vor allem sind es häufig kleine Alltagsentscheidungen, die über die Jahre einen großen Effekt aufs Vermögen haben können. Denn wer an der Börse erfolgreich sein will, braucht Sitzfleisch.

Etwas vornehmer sagte es mal der US-amerikanische Investor Charlie Munger: „Das große Geld verdient man nicht durch Kaufen oder Verkaufen, sondern durch Warten.“

Klar, anlegen für später bedeutet Verzicht im Jetzt. Aber wer erst sehr viel später mit dem Vermögensaufbau startet, bringt sich um potenziellen Anlageerfolg. Denn wer früh genug startet, kann sein Geld viele Jahre lang durch die Kraft des "Zinseszinses" arbeiten lassen. So werden auch aus kleineren – heute unbedeutenden – Beträgen über die Jahre größere Summen.

Und wer regelmäßig, etwa in einen Fonds oder ETF-Sparplan, anlegt, muss auch nicht den "besten" Zeitpunkt für den Einstieg suchen. Am besten man startet heute! Der neue Staubsauger kann warten.

*Historische Wertentwicklung kein Indikator für künftige Wertentwicklung

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