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Märkte
3 Minuten

US-Wahl: Welche Aktien gewinnen?

- Philipp Vorndran

Wer gewinnt die US-Wahl? Viele Anleger stellen sich diese Frage. Aber ist die Antwort überhaupt wichtig – aus Investorensicht.

Wenn Sie mich fragen würden, welche Frage wir in diesen Tagen am häufigsten gestellt bekommen, dann hätte meine Antwort gewiss mit der bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA zu tun. Ihr Ausgang beschäftigt die Menschen in aller Welt, aus sehr nachvollziehbaren Gründen. Die kommende Wahl dürfte eine der wichtigeren in der mitunter bewegten Geschichte der USA sein.

Als Anleger sind Sie, sind wir, zuweilen hin- und hergerissen. Wir wissen um die enorme (geopolitische) Bedeutung der Wahl, insbesondere für uns Europäer. Und weil das so ist, und alles mit allem zusammenzuhängen scheint, fällt zwangsläufig auch die klassische Investorenfrage, welche Auswirkungen der Wahlausgang möglicherweise für die Kapitalmärkte habe.

Auch Finanzjournalisten stellen diese Frage, sehr gerne sogar. Das müssen Sie. Schließlich sollen sie täglich neue Geschichten über „die Märkte“ schreiben oder auf der Tonspur kommentieren. Ich kann ein Liedchen davon singen. Während meiner Studienzeit – zugegeben, die ist einige Zeit her – habe ich eine kleine Finanzredaktion geleitet. Die Suche nach (guten) Themen ist spannend, aber anspruchsvoll. Insofern ist ein Ereignis wie die US-Wahl ein sehr dankbarer Anlass.

Was sind Demokraten-Aktien?

Ruckzuck sind die potenziellen Themen beisammen. So lässt sich beispielsweise aufschreiben, welche Branchen die Anleger im Falle eines Wahlsieges der Republikaner im Depot haben sollten – und was typische Demokraten-Aktien sind. Aus Sicht des Schreibers ist das eine leichte Übung, zumal die Herleitung für die Leserinnen und Leser bestechend einleuchtend klingt. Ja, die Republikaner haben es mit Öl oder Rüstung, die Demokraten eher mit Solar und Gesundheit. So einfach ist die Sache – und fertig der Text!

Sie müssen nur noch richtig liegen mit ihrer Prognose zum Wahlsieger. Notfalls warten sie einfach das Wahlergebnis ab – und wechseln dann noch zügig die Pferde. Auch das kann sich lohnen.

Äußerst beliebt ist zudem die Analyse, wer denn – historisch betrachtet – besser für die Wall Street ist, Demokrat oder Republikaner? Frei nach dem Motto: Auch wenn sich Geschichte niemals wiederholt, sie reimt sich zumindest.

Ich kann Anlegern nur raten, sich nicht allzu sehr mit derlei Ratschlägen zu befassen. Zumindest nicht, wenn sie langfristig Geld disponieren möchten. Richten Sie ihre Anlagestrategie bitte nicht an Wahlprognosen oder -ergebnissen aus. Suchen Sie nicht zwanghaft nach Wahlsieger-Aktien, sondern denken Sie stattdessen in guten Unternehmen; in Geschäftsmodellen, die attraktiv sind und das voraussichtlich auch bleiben werden – und zwar unabhängig davon, wer künftig im Weißen Haus sitzt.

Langfristig dürfte das nicht nur die bequemere, sondern auch die bessere Strategie sein. Das Jahr 2016 ist im Übrigen ein sehr gutes Beispiel dafür gewesen, wie sehr uns Prognosen in die Irre führen können, selbst wenn sie korrekt getroffen wurden.

„Das wird im Chaos enden …“

Nehmen wir an, wir hätten damals, im Frühjahr 2016, gewusst, dass Donald Trump im November gegen Hillary Clinton, die haushohe Favoritin, gewinnen würde. Was hätten wir daraus gemacht? Ich vermute, viele hätten ihre Aktienquote deutlich reduziert. Trump, der Chaot und Star einer Reality-Show – das kann nur, das wird garantiert im Chaos enden, auch an den Kapitalmärkten.

Heute wissen wir: Es ist anders gekommen. In den Folgemonaten legten die US-Börsen zu, deutlich sogar. Wohl dem, der einfach nichts getan hat, nicht klüger sein wollte als der Markt und dabeigeblieben ist.

Auf eines können wir uns verlassen, zumindest ist das meine Erfahrung: Amerikaner denken sehr viel unternehmerischer als wir, was nicht zuletzt Ausdruck findet in der tiefen Durchdringung des heimischen Kapitalmarktes und einer – im Vergleich zu vielen europäischen Staaten – sehr ausgeprägten Aktienkultur.

Auch wenn sich die politischen Koordinaten beider Parteien mitunter deutlich unterscheiden – die Demokraten beispielsweise wollen „Big Government“ und damit höhere Steuern, die Republikaner dagegen würden „den Staat“ sehr gerne aus dem Leben der Amerikaner heraushalten; die Wettbewerbsfähigkeit der US-Volkswirtschaft ist beiden heilig! „America First“, politisch wie ökonomisch, ist deshalb nicht allein Trump-Doktrin, sondern galt und gilt auch für die Biden-Amtszeit. Und sie wird auch in den kommenden Jahren gelten.

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