Die Börsenrally der vergangenen Monate rief auch Donald Trump auf dem Plan. Geht die Rechnung des US-Präsidentschaftskandidaten auf?
Auch wenn die Luft an den Aktienmärkten zuletzt wieder dünner wurde – die Bilanz der vergangenen Monate kann sich sehen lassen. Seit November vergangenen Jahres notieren die einschlägigen US-Aktienindizes wie etwa der breit gestreute S&P 500 oder der Technologieindex NASDAQ im zweistelligen Prozentbereich im Plus.
Auch der in Finanznöten steckende US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump wollte von der Börsenrally profitieren. Ende März ging die Trump Media & Technology Group, zu der die Social-Media-Plattform „Truth Social“ gehört, nach Umwandlung aus einem bestehenden Börsenmantel (SPAC) an die Börse.
Der Kurs von 62 US-Dollar zum Ende des ersten Quartals ergibt einen Firmenwert von 8,4 Milliarden US-Dollar, was für Trump, der 58 Prozent der Aktien hält, fast fünf Milliarden Dollar aus dem Nichts bedeuten würde. Dann ging es rasant bergab. Aktuell (Stand 17. April 2024) notiert die Aktie nur noch bei 26 US-Dollar. Der Wert von Trumps Anteilen ist damit auf etwa zwei Milliarden US-Dollar geschrumpft.
Um diesen Wert auch zu heben, ist aber Alchemie vonnöten, denn das Unternehmen ist eine Art Potemkinsches Dorf. „Truth Social“ hat nur fünf Millionen monatliche Besucher (Facebook hat drei Milliarden) und von Januar bis Dezember 2023 gerade einmal 4,1 Millionen US-Dollar umgesetzt, bei einem Verlust von 58 Millionen US-Dollar. Die Käufer von Trump Media & Technology-Aktien dürften ihr Engagement deshalb wohl eher als Wahlkampfunterstützung für Donald Trump mit spekulativem Nebeneffekt betrachten.
Um seinen Anteil vergolden zu können, muss Trump eine sechsmonatige Sperrfist abwarten und hoffen, dass dann noch genügend Käufer bereit sind, ihm seine Anteilsscheine zu hohen Kursen abzukaufen. Trump könnte aber eine Ausnahmegenehmigung des Aufsichtsrats erhalten, die es ihm erlaubt, einen Teil seiner Aktien schon nach einem Monat zu veräußern. Unmöglich scheint dies nicht, denn in dem Gremium sitzen neben seinem Sohn Donald Jr. weitere Gefolgsleute.
Sollte dies gelingen, wäre die Trump Media & Technology Group nicht nur eine skurrile Stilblüte des Kapitalmarkts, sondern könnte möglicherweise auch den Wahlkampf zu seinen Gunsten beeinflussen.
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