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Gesellschaft
4 Minuten

„Die Lücke schließen“

Die gesetzliche Rentenversicherung allein wird den Lebensstandard im Alter nicht erhalten. Kurt von Storch über Möglichkeiten, zusätzlich Vermögen für den Ruhestand aufzubauen.

Was halten Sie von der Aktienrente?

Kurt von Storch: Ein Schritt in die richtige Richtung. Aktien bieten langfristig das größte Renditepotenzial. Insofern ist nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, sie sehr viel stärker bei der Altersvorsorge zu nutzen.

Das klingt, als seien Sie nicht gänzlich überzeugt ...

Der demographische Wandel überfordert die Fähigkeiten der gesetzlichen Rentenversicherung bei weitem – und ich bezweifle, dass die Summen, über die im Falle der Aktienrente gesprochen wird, ausreichen werden, um das grundsätzliche Problem bei der Altersvorsorge zu lösen und die „Rentenlücke“ zu schließen.

Warum wagt die Regierung nicht mehr bei dem Thema?

Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Fakt ist, dass Aktien in Deutschland nach wie vor keine besonders starke Lobby haben. Sie gelten vielen Menschen, Politikern inklusive, immer noch als Teufelszeug. Und deshalb bloß die Finger weg! Die Aktienrente ist ein erster, ein richtiger Schritt. Nicht mehr.

Ist die Erwartungshaltung an die Politik möglicherweise zu groß?

Das kann und mag ich nicht bewerten. Der demografische Wandel ist ein langwieriger Prozess – deshalb wurde und wird er auch allzu gerne ignoriert; im Ergebnis ist er aber unerbittlich. Immer mehr Rentnern steht künftig eine schwindende Anzahl Beitragszahler gegenüber. Für viele Menschen wird die gesetzliche Rente deshalb nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu halten. Altersarmut könnte zu einem großen Problem für unsere Gesellschaft werden. Insofern ist die Politik gefragt dem entgegenzuwirken. Durch einen sinnvollen Rahmen, durch kluge Reformen der sozialen Sicherungssysteme.

Und jeder einzelne …

… ist natürlich auch gefragt, für das Alter vorzusorgen – nach eigenen Möglichkeiten. Ich sage bewusst nach eigenen Möglichkeiten, weil eben nicht jeder jeden Monat Hunderte oder gar Tausende Euro zur Verfügung hat, die er für die Altersvorsorge erübrigen kann. Deshalb sind auch die Unternehmen in der Pflicht. Die betriebliche Altersversorgung ist ein sehr gutes Instrument; nur wird sie in Deutschland viel zu selten sinnvoll eingesetzt.

Wie kommen Sie zu der Einschätzung?

Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus reicht völlig aus.

Haben Sie ein konkretes Beispiel?

Nehmen wir die Niederlande: Neun von zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verfügen dort über eine betriebliche Altersvorsorge, was – in Summe – ein Rentenniveau ergibt, das rund 80 Prozent des Erwerbseinkommens entspricht. In Deutschland liegt die Verbreitung der bAV bei 54 Prozent; das durchschnittliche Rentenniveau beträgt dann auch lediglich 52 Prozent. Wir haben also durchaus Luft nach oben …

Demnach gibt es eine betriebliche Altersversorgung bei Flossbach von Storch?

Ja, das ist Teil unserer sozialen Verantwortung – und letztlich in unserem ureigenen Interesse.

Was genau ist Ihr ureigenes Interesse?

Der demografische Wandel ist nicht allein eine Herausforderung für die gesetzliche Rentenversicherung, sondern auch für den Arbeitsmarkt. Er verschärft den Fachkräftemangel. Wir brauchen gute, talentierte Leute. Und die bekommen wir in Zukunft nur, wenn wir ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz bieten. Dazu gehört eben auch eine betriebliche Altersversorgung, die langfristig ausreichend Renditepotenzial hat und zu der das Unternehmen einen ordentlichen Teil beisteuert.

Wie ist die bAV in Ihrem Falle ausgestaltet?

Als wertpapiergebundene Direktzusage, die wir mittels unserer ganzheitlichen Vermögensverwaltung abbilden. Dabei setzen wir auf eine aktive, globale und langfristig ausgerichtete Anlagestrategie.

Wieso eignet sich Ihrer Meinung nach diese Art der Anlage für die bAV?

Die Rahmenbedingungen der bAV sind wie gemacht für Investitionen in Wertpapiere. Durch den langfristigen Anlagehorizont spielen zwischenzeitliche Kursschwankungen keine allzu große Rolle – und der „Zinseszins“ kann über die Zeit seine volle Wirkung entfalten.Darüber hinaus muss sich der Vorsorgesparer wohl fühlen. Dies schafft man nicht zuletzt durch Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Daher ist unsere bAV jederzeit über einen digitalen Zugang einsehbar. In welche Anlageklassen und Einzeltitel wird investiert, in welchen Weltregionen – all das kann mit wenigen Klicks nachverfolgt werden.

Könnten andere Unternehmen ihre Altersvorsorge auch über die Flossbach von Storch bAV abwickeln?

Das ist problemlos möglich – und insbesondere für mittelständische Unternehmen geeignet. Für sie gilt, was auch für uns als Unternehmen gilt: Eine moderne bAV ist ein sehr gutes Argument im Werben um Mitarbeiter. Aber auch für Gesellschafter-Geschäftsführer kann sie interessant sein – die steuerfreien Einzahlungen eignen sich sehr gut, um im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, bestehende – aber noch nicht rückgedeckte – Zusagen in unsere bAV-Lösung zu übertragen. Die erwirtschaftete Rendite hilft bei der Finanzierung des versprochenen Ruhestandkapitals, und dank des Saldierungsgebots verschwindet die Rückstellung bei adäquater Gestaltung aus der Bilanz.

Wie hoch ist der laufende Verwaltungsaufwand für die Unternehmen?

Wir stellen den Personalabteilungen eine Verwaltungssoftware zur Verfügung, die eine bequeme Administration erlaubt. Insofern würde ich sagen: der Aufwand ist vergleichsweise überschaubar. Vielleicht noch ein Wort zur Transparenz: Die gilt auch bei der Vergütung – wesentliche Bestandteile der Dienstleistung werden mit einer fixen All-in-Gebühr abgegolten.

Vielen Dank für das Gespräch.

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