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Geldanlage
6 Minuten

Qualität, Geduld, Vertrauen

- Flossbach von Storch

Wir leben in schwierigen Zeiten. Liegt womöglich ein Kurseinbruch in der Luft? Wir haben unsere Portfolios von Anfang an auf Krisenfälle ausgerichtet und versuchen, jederzeit das Beste herauszuholen.

Kriege, Handelskonflikte, ungewisse Konsequenzen der US-Wahlen, eine lahmende Wirtschaft in China und der Eurozone sowie ausufernde Staatsschulden – es gibt einige Gründe, die Börsenentwicklung derzeit mit Skepsis zu betrachten.

Wir haben Flossbach von Storch vor 25 Jahren gegründet und eine robuste Anlagestrategie für Zeiten entwickelt, in denen Krisen unvermeidlich sind. Weil das Finanzsystem fragil ist, werden schwierige Marktphasen mit hoher Wahrscheinlichkeit gehäuft auftauchen. Davon sind wir immer ausgegangen. Schauen wir zurück:

Anfang 2003 werden die Nerven der Anlegerinnen und Anleger auf eine harte Probe gestellt. Weltweit sacken die Aktienkurse ab. Die USA marschieren in den Irak ein; ihre Wirtschaft steckt tief in der Rezession. Kaum besser sieht es in Europa aus. Flossbach von Storch betreut zu dieser Zeit ausschließlich Vermögen von wohlhabenden Privatpersonen. Noch gebeutelt vom Platzen der Technologieblase und den Folgen von 9/11 fragte so mancher nach einer Anlage, die gegen sämtliche Krisen und Katastrophen immun sein sollte. Doch die gibt es nicht.

Feuerprobe Große Finanzkrise

Risiken lassen sich nicht immer vermeiden. Aber man kann versuchen, sie zu verstehen und Gefahren, denen ein Vermögen langfristig ausgesetzt ist, zu umschiffen. Dafür entstand in dieser Zeit das Flossbach von Storch - Pentagramm, fünf Leitlinien, die sich in der Praxis bewährt haben und an denen sich all unsere Anlageentscheidungen ausrichten.

  • Diversifikation. Vermögen sollten stets breit diversifiziert sein. Nicht alles in Anleihen. Und auch nicht alles in Aktien oder Edelmetalle. Denn die Zukunft kann man nicht vorhersagen. Daher sollte man sich wappnen und Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, Einzeltitel und Währungsräume aufteilen.
     
  • Qualität. Langfristig setzt sich an den Märkten Qualität durch. Im Krisenfall gilt das umso mehr. Im Fokus eines Investors sollten deshalb Unternehmen stehen, deren Geschäftsmodell und Bilanz robust sind. Daher fokussieren wir auf die Substanz, die Höhe der Erträge, die zu erwarten sind, und deren Vorhersehbarkeit.
     
  • Flexibilität. Wenn sich das Umfeld verdüstert, wollen viele Anleger durch dieselbe Tür. Das kann fatal sein, wenn Anlagen wenig liquide sind. Daher ist vor dem Erwerb einer Anlage zu prüfen, wie leicht sie sich liquidieren lässt. Zudem müssen Liquiditätspolster verfügbar sein, um Opportunitäten nutzen zu können.
     
  • Solvenz. Eine starke Bilanz zählt an der Börse meist nur in schwierigen Zeiten. Doch Solvenz ist die Voraussetzung für Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit von Marktteilnehmern. Hohe Schulden dagegen sind die häufigste Ursache für den Konkurs und den Verlust eines Vermögens.
     
  • Wert. Der Preis ist das, was man zahlt – der Wert, was man dafür bekommt. Wie gute Kaufleute ihre Waren, sollten Anleger den Wert der Unternehmen, in die sie investieren möchten, kennen und nur so viel zahlen, dass sie noch Potenzial sehen. Hier ist es gefährlich, sich von Übertreibungen an den Börsen leiten lassen.

Unser Pentagramm hat sich bewährt. Feuerprobe wird die Große Finanzkrise ab 2007/2008. Damals kollabierte in den USA zuerst der Immobilienmarkt. Dann kommen immer mehr Finanzinstitute unter Druck. Vermögen bei Flossbach von Storch sind nicht so stark von der folgenden Krise betroffen. Die letzten Bank- und Versicherer-Aktien wurden bereits 2007 verkauft – entgegen der allgemeinen Marktmeinung, dass die Finanzbranche stabil aufgestellt und attraktiv bewertet sei. Bei Flossbach von Storch hingegen verlässt man sich nicht auf die einschlägigen Studien, sondern vertraut dem hauseigenen Research. Konsequent unabhängig eben – im Denken wie im Handeln.

Seit unserer Gründung ist unser Ziel, Vermögen der Kunden zu erhalten und langfristig zu mehren. Ausgerechnet im Jahr 2007 – und damit ein Jahr vor der Großen Finanzkrise – werden die Flossbach von Storch - Multi-Asset-Fonds aufgelegt. Auch sie werden nach der bewährten Anlagephilosophie gemanagt. Mehr als 30 Milliarden Euro sind heute darin investiert – auch von privaten Anlegern, Sparpläne für die Altersvorsorge etwa. Auch das Vermögen der Gründer und Mitarbeiter steckt in den Fonds. Die Verantwortung ist die gleiche. Und der damit verbundene Anspruch, die Erwartungen zu übertreffen, auch.

Die Covid-19-Krise

Es ist Dienstag, der erste im Februar, das Jahr 2020 noch jung – und die Welt hat ihre nächste große Krise: Covid-19. Im 25. Stock des Triangleturms, gegenüber vom Kölner Dom, sitzt das Strategieteam von Flossbach von Storch beisammen. Die beiden Gründer, Kurt von Storch und Bert Flossbach, dazu die Kapitalmarktstrategen Philipp Vorndran und Thomas Lehr sowie Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute. Auch dabei die erfahrensten Fondsmanager und Analysten des Unternehmens.

Die Überzeugung: Kommt eine Covidkrise wären die Folgen nicht absehbar. Daher geht es zuallererst darum, Vermögen so gut es geht, zu schützen. Nachdem die Aktienkurse zum Jahreswechsel 2020 deutlich zugelegt hatten, hatte man bei Flossbach von Storch Bestände reduziert. Als Covid-19 später die Wirtschaft lahmlegt und die Kurse beginnen abzurutschen, werden in Multi-Asset-Portfolios die Aktienbestände konsequent gegen weiter fallende Kurse abgesichert.

Das Flossbach von Storch - Strategieteam trifft sich regelmäßig, um über die Weltlage, über die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kapitalmärkte zu diskutieren. Auf Argument folgt Gegenargument. Am Ende der Sitzung steht eine Einschätzung zu den wichtigsten Themen, das gemeinsame Weltbild, das regelmäßig überprüft wird.

Es ist der Ausgangspunkt für die Portfoliostruktur insbesondere der Multi-Asset-Fonds. In einer von Schulden dominierten Welt sollte ein Portfolio bei Flossbach von Storch möglichst robust aufgestellt sein – und einen signifikanten Anteil liquider Sachwerte wie Gold (direkt/indirekt) und Aktien erstklassiger Unternehmen beinhalten.

Die Liquidität der Anlagen ist wichtig, um Anlagegelegenheiten nutzen zu können, so sie sich ergeben. In turbulenten Phasen ist das Portfolio widerstandsfähig genug, um etwaige Verluste auf ein tragbares Maß zu begrenzen. In ruhigen Zeiten lassen sich damit auskömmliche Erträge erwirtschaften.

Grundsätzlich gelangen nur Anlagen ins Portfolio, die den hausinternen Qualitätsanforderungen genügen – sofern der Preis stimmt. Das gilt unabhängig vom Marktumfeld. Eigens entwickelte Analysetools helfen bei der Beurteilung.

Voraussetzung für eine treffende Einschätzung ist ein tiefes Verständnis der Anlagen, in die man investiert. Die Analysten und Fondsmanager führen deshalb Gespräche mit rund 300 Unternehmen im Jahr. Als einer der größten unabhängigen Vermögensverwalter Deutschlands hat Flossbach von Storch auch Zugang zu den Vorstandsetagen der internationalen Konzerne.

Ein großer Vorteil, denn dem Management kommt bei der Beurteilung eines Unternehmens eine entscheidende Bedeutung zu. Anders ausgedrückt: Ein Vorstandsvorsitzender, der unternehmerisch denkt, wird die knappen Ressourcen des Unternehmens, bestmöglich einzusetzen versuchen.

Etwas Pulver trocken halten

Trotz aller Sorgfalt sind zwischenzeitliche Kursschwankungen nicht zu vermeiden. Sie sind aus Sicht eines Kaufmannes nichts Schlechtes, im Gegenteil, sie können ihm sogar Sonderangebote bescheren. Denn für den, der langfristig denkt, liegt der Gewinn bekanntlich auch im Einkauf.

Mindestens genauso wichtig für den Anlageerfolg ist der Faktor Zeit. Flossbach von Storch betreibt keine Geldanlage für ein halbes Jahr. Auf kurze Sicht sind Anlageergebnisse zufällig, langfristig richten sie sich jedoch nach den Erträgen von Unternehmen – und deren Entwicklungschancen.

Auch angesichts der derzeitigen Gemengelage wäre also eine deutliche Kurskorrektur keine Überraschung, doch ist eben der Zeitpunkt nicht prognostizierbar. Auf lange Sicht gilt: Die Bären werden (irgendwann) Recht haben, doch die Bullen haben das Geld. Deshalb wäre es wenig ratsam, „alles“ zu verkaufen, obwohl es derzeit nicht schaden kann, etwas Pulver trocken zu halten.

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