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Geldanlage
4 Minuten

„Qualität reduziert Risiko“

- Flossbach von Storch

Michael Illig, Manager des Flossbach von Storch - Global Quality, über die Anlagestrategie des Fonds, Highflyer aus dem Tech-Bereich, den neuen, alten US-Präsidenten und Indexvergleiche.

2024 war ein sehr gutes Aktienjahr, schaut man auf die großen Indizes. Sind sie auch zufrieden mit der Performance ihres Fonds?
Eins vorweg: ganz zufrieden sind wir eigentlich nie. Weil sich – in der Rückschau – immer irgendetwas verbessern ließe. Aktie A hätte man besser verkauft, als beim Unternehmen erste dunkle Wolken aufzogen, und Aktie B gekauft, statt auf einen noch besseren Zeitpunkt zu warten und so weiter. Schlussendlich hat unser Ansatz aber funktioniert. Die Wertentwicklung ist erfreulich, auch wenn sie hinter dem breiten Markt – gemessen an globalen, nach Firmenwert gewichteten Indizes - zurückgeblieben ist. Für unser Wertversprechen ist die Indexentwicklung aber nicht entscheidend, zumindest nicht kurzfristig – und schon gar nicht in Boomphasen.

Was ist denn das Wertversprechen des Fonds?
Der Fonds richtet sich grundsätzlich an alle, die einen langfristigen Anlagehorizont haben; die sich von kurzfristigen Schwankungen nicht allzu leicht beirren lassen und attraktive Renditen erwarten. Nichtsdestotrotz, und das ist der entscheidende Zusatz, sollen sie ruhig schlafen können!
Nicht, weil wir jede Marktkorrektur kommen sehen würden – das können wir ebenso gut oder schlecht wie andere. Sondern wegen der hohen Qualität der Unternehmen, in die wir investieren. Wir betreiben also eine Art „Qualitätsvorsorge“ durch die Unternehmensauswahl. Dazu ist Bewertung für uns ein zentrales Kriterium – auch für Aktien guter Unternehmen wollen wir nicht zu viel zahlen. Auf diese Weise lässt sich das Risiko dauerhafter Wertverluste für unsere Anlegerinnen und Anleger langfristig deutlich reduzieren.

Heißt konkret?
Wir investieren nur in Unternehmen, die wir als weit überdurchschnittlich resilient einschätzen. Das schließt eine ordentliche Bilanz ein, ebenso ein gutes Management. Die langfristigen Ertragsperspektiven sollten sich vergleichsweise verlässlich vorhersagen sagen lassen – weil die Geschäftsmodelle und Endmärkte etabliert und keinen regelmäßigen Strukturbrüchen ausgesetzt sind. Nicht selten sind das die vermeintlich eher „langweiligen“ Unternehmen. Unternehmen, die nicht unbedingt im Fokus stehen, wenn die Börse boomt so wie in diesen Tagen,, aber doch ordentlich mitwachsen. Ihre Qualität zeigt sich vor allem über Zeit – auch weil Krisen sie selten dauerhaft zurückwerfen.

Sie sind nicht in Nvidia investiert – ist das etwa kein gutes Unternehmen?
Eine Frage, die wir in den vergangenen Monaten sehr oft gestellt bekommen haben bei Flossbach von Storch, nicht nur ich.

Und wie lautet die Antwort?
Nvidia ist zweifellos ein gutes Unternehmen – mit einem sehr guten Management ...

… aber?
Qualität hat für uns zwei Komponenten: Wachstum und Vorhersehbarkeit. Nvidia punktet sehr stark beim Wachstum. Die Vorhersehbarkeit ist aber naturgemäß limitiert. Wer weiß, wie die sehr dynamische Branche in fünf oder gar zehn Jahren aussieht? Das schränkt die Qualität ein. Ein Faktor, der aus unserer Sicht an der KI-euphorischen Börse zu wenig durch die Bewertung der Aktie reflektiert ist. Ein gutes Unternehmen muss noch lange kein gutes Investment sein, wenn Sie am Ende des Tages zu viel dafür bezahlen.

Nvidia: Fallhöhe derzeit zu hoch

Und die Gefahr sehen Sie bei Nvidia?
Der Aktienkurs von Nvidia nimmt sehr viel Gutes vorweg. Mag sein, dass es genauso kommt – aber was passiert, wenn der KI-Boom abebbt oder die Konkurrenz verstärkt in den Chip-Markt drängt? Die Historie der Chip-Industrie ist voller Beispiele gefallener Sternchen, die einst unbesiegbar schienen. So rasant, wie die Entwicklung Nvidias in den vergangenen Jahren verlaufen ist, wird es vermutlich nicht weitergehen. Die Fallhöhe erscheint uns derzeit zu hoch, um ruhig schlafen zu können mit der Aktie im Portfolio.

Wenn Qualität und Preis stimmen, was braucht es noch?
Vor allem Geduld. Warren Buffett, der bekannte US-Investor, hat einmal gesagt, sinngemäß zumindest, man solle sich feuchten Schnee suchen und einen möglichst langen Hügel.

Das müssen Sie erklären.
Buffetts Schneeball illustriert hervorragend den wichtigsten Erfolgsfaktor für langfristiges Investieren: das Compounding oder korrekter Compound Interest, auf Deutsch sagt man dazu auch Zinseszinseffekt. Über feuchten, pappigen Schnee gerollt, kann ein Schneeball mit jeder Runde mehr Schnee aufnehmen, da sich seine Oberfläche immer weiter vergrößert.

Der Zinseszinseffekt ist ja nichts Neues und letztlich einfach zu berechnen ...
... sprengt aber oft jede Vorstellungskraft, gerade wenn er sich über viele Jahre entfaltet. Das menschliche Gehirn denkt vor allem linear. Wichtig ist, dass der Schneeball viele Jahre rollt und zwischenzeitlich nicht auseinanderbricht.

Von der langen Frist nochmals zu kurzen:Inwieweit haben Sie das Portfolio „Donald-Trump-fest“ gemacht?
Zu versuchen Donald Trump zu „lesen“ und daraus irgendwelche Schlüsse zu wollen, wäre vergebene Liebesmüh. Uns geht es vielmehr darum, das Portfolio unabhängig von demjenigen zu steuern, der gerade im Weißen Haus sitzt. Präsidenten kommen, Präsidenten gehen – gute Unternehmen bleiben und können sich veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Insofern spielen derlei Überlegungen keine übergeordnete Rolle.

Dennoch fällt der hohe US-Anteil des Portfolios auf – was ist der Grund dafür? Haben Sie sich da kein Klumpenrisiko ins Haus geholt?
Die Länderaufteilung folgt der Unternehmensauswahl – nicht umgekehrt. Anders ausgedrückt: Wir schauen zuallererst auf das jeweilige Unternehmen, nicht auf das Land, in dem es seinen Hauptsitz hat. Und da muss man neidlos anerkennen: Viele sehr gute, global operierende Unternehmen stammen aus den USA. Weil das Portfolio in sich sehr breit diversifiziert ist, sehe ich auch kein nennenswertes Klumpenrisiko.

Vielen Dank für das Gespräch

Die mit dem Flossbach von Storch - Global Quality verbundenen Chancen und Risiken sowie Informationen zu den Kosten entnehmen Sie bitte den Fondsdetails.

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