ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung von Indizes wie dem MSCI World oder dem S&P 500 eins zu eins abbilden. Insbesondere in den vergangenen Jahren haben ETFs einen Boom erlebt. Immer mehr Menschen möchten von der vermeintlich breiten Diversifikation und den günstigen Gebühren profitieren und investieren in Indexfonds.
Die Idee von ETFs gilt dabei als einfach und nachvollziehbar: Anleger profitieren von der allgemeinen Marktentwicklung. Anstatt die Nadel im Heuhaufen zu suchen, also in ein Unternehmen oder einige wenige zu investieren, kaufen Anleger quasi den ganzen Heuhaufen. Doch anders als bei aktiv gemangten Fonds werden die Aktien nicht einzeln ausgesucht. Ein Indexfonds enthält genau die Titel, die im Index, den er abbildet, enthalten sind.
Das verwaltete ETF-Vermögen beläuft sich heutzutage auf mehr als zehn Billionen US-Dollar. Allerdings hat der Erfolg dazu geführt, dass die ursprüngliche Idee des ETF-Erfinders zunehmend verwässert wurde, wie Christof Schürmann, Senior Research Analyst beim Flossbach von Storch Research Institute, in seiner Studie „Bogle auf den Kopf gestellt“ herausstellt. Der Amerikaner John Bogle gründete die Vanguard Group und gilt als Erfinder von ETFs.
Das ETF-Geschäft ist hochgradig skalierbar und daher sehr konzentriert. Zwei Drittel des verwalteten Kapitals entfallen auf nur zehn Anbieter. Pionier Vanguard ist noch heute ganz vorne dabei, inzwischen aber von iShares, einer Tochter des US-Vermögensverwalters Blackrock, überholt worden. Zusammen mit dem Anbieter State Street verwalten die Top-3-Anbieter mehr als die Hälfte aller ETF-Gelder. Sogwirkung bei den Aktien-ETFs entfalten vor allem die US-Indizes. Drei der vier weltgrößten ETFs referieren auf den S&P 500 und versammelten zum Zeitpunkt der Studie 1,04 Billionen Dollar an verwaltetem Vermögen – rund zehn Prozent des gesamten ETF-Vermögens.
Doch die vermeintlich breit anlegenden Indexfonds bieten nicht mehr die ursprünglich beabsichtigte Diversifikation, schreibt Christof Schürmann in der Studie. Stattdessen spiegeln die beliebtesten Fonds heute ein Portfolio mit Fokus auf wenige Technologiewerte wider. Sieben Werte machen fast 30 Prozent des US-Aktienindex S&P 500 aus.
Wer heute den „gesamten Aktienmarkt“ erwerben möchte, „wird oft in die Irre geführt“, erklärt Christof Schürmann in seiner Studie. Selbst in den globalen Markt abbildenden Aktien-ETFs haben wenige Einzeltitel mittlerweile ein hohes Gewicht. Wer also heutzutage „passiv“ investiert, erwirbt einige wenige „große Nadeln“ in einem vergleichsweise kleinen Heuhaufen.
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