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Eine kurze Zwischenbilanz

Das erste Halbjahr ist bald vorbei. Zeit für einen Rückblick, der mehr Hinweis ist, Rück- und Ausblicke nicht ganz so ernst zu nehmen – schon gar nicht, wenn es um die Börse geht.

Schauen wir uns die großen Aktienindizes in den USA und Europa an, dann war das erste Halbjahr kein schlechtes für Anleger. Sicher, drei Handelstage bleiben noch, den heutigen eingerechnet; aber wenn es da nicht „rappelt“, steht Ende des Monats ein ordentliches Plus für den breiten Aktienmarkt. Ein Plus im Übrigen, mit dem viele Investoren nicht gerechnet hatten.

Thomas Lehr, unser Kapitalmarktstratege, hat vor einigen Monaten die Jahresausblicke von 107 Asset Managern (insgesamt 1507 Seiten!) gelesen, um sich und uns einen Überblick zu verschaffen – was sind die Erwartungen und die durch sie widergespiegelten Chancen und Risiken am Kapitalmarkt?

Die Risiken sind nicht verschwunden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die überwiegende Mehrheit der Ausblicksverfasser davon ausgegangen ist, dass das erste Halbjahr kein sehr gutes, sondern eher sehr schlechtes werden würde für Aktionäre. Und angesichts der nach wie vor bestehenden Risikofaktoren (Inflation, Inflationsbekämpfung, Rezession, Krieg) klang das nur allzu plausibel; auch wir sind vorsichtig gewesen. Erst im Verlauf des zweiten Halbjahres sei mit einer Erholung zu rechnen, hieß es weiter in den (allermeisten) Berichten. Es ist anders gekommen.

Kapitalmarktprognosen, noch dazu über so kurze Zeiträume, sind und bleiben eine sehr undankbare Übung. Deswegen weigern wir uns traditionell, konkrete Vorhersagen zu treffen. Wo steht der Dax am Jahresende, wo Euro, Goldpreis und Zins?

 

Prognosen entspringen dem allzu menschlichen Wunsch, dem Unvorhersehbaren seinen Schrecken zu nehmen. Oder umgekehrt: Sicherheit und Orientierung zu geben. Die Wahrheit ist: Verlassen Sie sich besser nicht darauf.

 

Niemand weiß, was in einem Jahr ist, geschweige denn in einem halben, was alles geschehen kann. Und selbst wenn er oder sie es wüssten, hieße das noch lange nicht, dass er oder sie daraus einen Nutzen ziehen könnten.

Trump und Brexit

Unser liebstes Beispiel dazu ist das Jahr 2016. Das Jahr, in dem die Briten sich mehrheitlich entschlossen, nicht länger Teil der EU sein zu wollen. Und Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wurde. Nehmen wir an, wir hätten zu Beginn des Jahres gewusst, was in seinem Verlauf folgen würde. Was hätten wir dann getan? Unsere Aktienpositionen deutlich aufgestockt? Vermutlich nicht. Wir hätten mit einer deutlichen, womöglich länger andauernden Korrektur gerechnet, mit Chaos – und damit falsch gelegen…

Prognosen entspringen dem allzu menschlichen Wunsch, dem Unvorhersehbaren seinen Schrecken zu nehmen. Oder umgekehrt: Sicherheit und Orientierung zu geben. Die Wahrheit ist: Verlassen Sie sich besser nicht darauf.

Schauen Sie vielmehr auf die Qualität der Unternehmen, deren Aktien Sie kaufen. Auf deren langfristige Ertragspotenziale. Wenn es Ihnen dann noch gelingt, diese Aktien zu einem attraktiven Preis zu erwerben, können Sie sich getrost zurücklehnen. Geduldig sein und abwarten. Sie brauchen zwischenzeitliche Turbulenzen an den Börsen nicht zu fürchten – und müssen nicht jede Prognose auf die Goldwaage legen. Sie können sie als das betrachten, was sie sind: Teil des täglichen Börsenlärms.

 

Glossar

Verschiedene Fachbegriffe aus der Welt der Finanzen finden Sie in unserem Glossar erklärt.

 

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