Der Goldpreis sorgt für Furore. Doch wichtiger als schnelle Spekulationsgewinne sollte für Anleger die Funktion von Gold als Währung der letzten Instanz sein. Warum, das zeigt das Beispiel der Türkei.
In der Corona-Krise gibt es unter den Vermögenswerten auch Gewinner. Gold gehört dazu. Der Preis des Edelmetalls stieg seit Jahresbeginn in US-Dollar gerechnet um mehr als 25 Prozent. Die Notierung für eine Unze Feingold bewegte sich (nachdem sie ein neues Allzeithoch erreichte) Mitte August um die vielbeachtete 2.000-US-Dollar-Marke. Auch der Euro-Preis für Gold erreichte zwischenzeitlich einen neuen Höchststand.
Die Aussicht auf dauerhaft niedrige Zinsen, die Liquiditätsschwemme durch die Geldpolitik der Notenbanken und die erwarteten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise machen Gold für viele Anleger attraktiv. Im ersten Halbjahr legten vor allem die Bestände amerikanischer Gold-ETFs noch stärker zu als im bisherigen Rekordjahr 2009.
Auch wenn sich der ein oder andere Anleger über die Preissteigerungen freuen mag – Spekulationen auf kurzfristige Entwicklungen werden dem eigentlichen Wesen langfristiger Goldanlagen nicht gerecht. Das zeigt ein Blick in die Türkei.
Das Land leidet unter seiner schwachen Währung. Die türkische Wirtschaft steckt in der Krise; die Investoren sorgen sich zudem um hohe, in Fremdwährungen aufgenommene Schulden und die Unabhängigkeit der Notenbank. In dieser Situation zeigt sich der wahre Wert des Goldes: In türkischer Lira gerechnet hat sich der Preis seit 2010 nahezu verzehnfacht. In der Türkei spekulieren die Menschen aber wohl weniger auf temporäre Preisbewegungen. Ihnen geht es schlicht um den Ausgleich realer Kaufkraftverluste.
So florieren derzeit die Geschäfte auf dem traditionsreichen Großen Basar in Istanbul, dort, wo viele Menschen ihre Ersparnisse bei den Goldhändlern in Gold umtauschen. Zum einen hat die türkische Lira gegenüber dem Euro allein seit Jahresbeginn ein Viertel an Wert eingebüßt. Zum anderen grassiert die Inflation im Land. Seit 2010 haben sich die Verbraucherpreise in der Türkei um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr verteuert. Der Höhepunkt wurde 2018 mit 18,6 Prozent erreicht. Diesen Kaufkraftverlust konnten Türken, die über ausreichende Goldbestände verfügen, bisher ausgleichen.
Oder wie es Bert Flossbach formuliert: „Langfristig sollte man von Gold nicht mehr erwarten als den realen Erhalt des Vermögens.“ Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit diesem Fokus ist es für langfristige Anleger auch egal, ob der Preis für eine Unze in Euro gerechnet kurzfristig schwankt. Denn der wahre Wert des Goldes zeigt sich in Währungskrisen.
Gold ist Geld – mit Blick auf ausufernde Staatsschulden und eine dauerhaft expansive Geldpolitik für Flossbach von Storch die Währung der letzten Instanz. Gold sollte für ein Anlegerdepot das sein, was die Feuerversicherung für das eigene Haus ist: Eine Police, von der jeder hofft, dass er sie nie benötigen wird.
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