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Eine Anlagestrategie können Anlegerinnen und Anleger nur durchhalten, wenn sie zu den persönlichen Bedürfnissen und Zielen passt. 
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Wie man eine Anlagestrategie langfristig durchhält

Dr. Sven Ebert

Mit ihrer persönlichen Anlagestrategie sollten sich Anlegerinnen und Anleger wohlfühlen. Das geht nur, wenn das Rendite-Risiko-Verhältnis optimal auf die persönlichen Ziele und Bedürfnisse abgestimmt ist. Denn wenn sie mit der Wertentwicklung unzufrieden sind – oder gar die Nerven verlieren, weil der hohe Aktienanteil zwar langfristig für gute Renditen sorgt, kurzfristig aber erstmal für Wertschwankungen –, ist niemandem geholfen. Am wenigstem dem Anleger oder der Anlegerin.

„Durch rasche Umschichtungen im Portfolio und häufiges ,Rein und Raus‘ aus dem Markt produziert man Transaktionskosten statt Wertsteigerungen“, schreibt Sven Ebert, Senior Research Analyst am Flossbach von Storch Research Institute, in einer Studie. Bei vollständigem Investment in Aktien und exzessivem Trading sinke die erwartete monatliche Rendite von 5,5 Prozent auf 3,85 Prozent. Eine Anlagestrategie mit weniger renditestarken und weniger schwankungsanfälligen Wertpapieren, die länger durchgehalten werde, sei oft lohnender.

Langfristig investieren

Doch wie schafft man es, langfristig dabeizubleiben – sein Geld arbeiten zu lassen, auch wenn die Rendite mal nicht den Erwartungen entspricht, oder wenn der Wert der Anlage sogar vorübergehend ins Minus rutscht? „Allein mit Willenskraft und kognitiven Fähigkeiten den eingeschlagenen Kurs zu halten, überfordert uns“, schreibt Sven Ebert in der Studie. Der Mensch sei ein Gewohnheitstier. Deshalb sei es wichtig, dass Anleger Routinen etablieren, die ihnen Resilienz verleihen. Zum Beispiel in Situationen, in denen kurzfristige Kursrückgänge Angst auslösen oder vermeintlich heiße Tipps aus der Presse oder aus dem privaten Umfeld zu renditeschädigendem Verhalten führen könnten.

Folgende Verhaltensweisen können helfen, eine Anlagestrategie langfristig beizubehalten – auch, wenn man zwischenzeitlich verunsichert ist:

  • Kontext: Anleger, die zu impulsivem Handeln neigen, sollten dem Depotcheck einen festen Termin im Alltag einräumen, schreibt Sven Ebert in seiner Studie. Das sei besser, als die Wertentwicklung des Depots immer dann zu überprüfen, wenn Bekannte in der Kneipe von ihren neuesten Anlagetipps berichten und möglicherweise Handlungen triggern.
  • Reibung: „Erwünschtes Verhalten muss einfach sein und unerwünschtes Verhalten schwer“, schreibt Sven Ebert. Anleger, die sich leicht verunsichern lassen, aber grundsätzlich langfristig an ihrer Anlagestrategie festhalten möchten, können sich selbst den Portfoliozugang „erschweren“, indem sie beispielsweise die Zugangsdaten zu Hause aufbewahren.
  • Belohnung: Wer sein Portfolio überprüft hat, ohne impulsiv oder überstürzt zu handeln, sollte sich belohnen. „Damit sich Verhalten automatisiert, benötigt unser Gehirn eine positive Rückmeldung auf ausgeübtes Verhalten“, schreibt der Studienautor. Die Kosten für einen Restaurantbesuch mit Freunden könne man mit den eingesparten Gebühren begleichen.
  • Wiederholen: Insbesondere komplexere Verhaltensweisen erfordern viel Einübung. „Es dauert, bis Verhalten zu einer Routine wird“, schreibt Sven Ebert. Um erwünschtes Verhalten einzuüben, brauche es viele Wiederholungen.

Anlagestrategie langfristig durchhalten

Eine Anlagestrategie können Anlegerinnen und Anleger nur durchhalten, wenn sie zu den persönlichen Bedürfnissen und Zielen passt. Routinen und eingeübte Verhaltensweisen können dabei helfen, impulsive Handlungen zu vermeiden und zielgerecht und langfristig zu investieren.

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