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Wie man Geld aus einer Erbschaft sinnvoll anlegt

Dr. Sven Ebert

Ob erwartet oder unerwartet – wenn vertraute Menschen sterben, überkommt die Hinterbliebenen als Erstes große Trauer. Ist der Tod mit einem Erbe verbunden, kommen nicht selten auch Schuldgefühle hinzu – weil der plötzliche Reichtum nicht selbst erarbeitet wurde und weil sich das Gefühl einschleicht, dass ein Mensch dafür sterben musste.

Auf die Gefühle, die die Hinterbliebenen im Trauer- und Erbfall ereilen, können sie sich nicht vorbereiten. Um nicht in eine Schockstarre zu fallen, oder Entscheidungen zu treffen, die sie später vielleicht bereuen, lautet die wichtigste Regel „Ruhe bewahren“, schreibt Sven Ebert, Senior Research Analyst am Flossbach von Storch Research Institute in einer Studie zum Thema. Bevor Erben Entscheidungen treffen, sollten sie die emotionalen Herausforderungen, die Tod und Erbe mit sich bringen, bewältigen. Ebert zitiert in der Studie die Autorin Ann Perry, die die Trauer und den Umgang der Hinterbliebenen mit dem Nachlass in sechs Phasen unterteilt:1

  1. Unglaube: Erben lehnen das Geschehene ab und versuchen zum Beispiel im Falle des Todes der Eltern, an ihrem Status als Kind festzuhalten.
  2. Wut: Das Gefühl, allein gelassen zu werden, verursacht Wut. Insbesondere, wenn der Erbe nicht weiß, ob der Erblasser spezifische Wünsche zur Verwendung des Erbes hatte.
  3. Euphorie: Ist die Phase der Wut überwunden, beginnt die Freude über die neuen finanziellen Möglichkeiten – das Erbe wird zum Teil exzessiv ausgegeben. Im schlimmsten Fall wird diese Phase nicht überwunden und das Erbe wird vollständig „verkonsumiert“.
  4. Schuld: Die Erbschaft fühlt sich für den Erben „unverdient“ an, da das geerbte Vermögen nicht selbst erarbeitet wurde. Erben wägen bei anstehenden Entscheidungen ab, ob der Erblasser diese gebilligt hätte.
  5. Lähmung: Die Angst davor, etwas falsch zu machen, lähmt den Erben. Bargeld bleibt auf einem Geldmarktkonto, Immobilien werden nicht genutzt und verfallen.
  6. Heirworthy“ (das Gefühl, des Erbes würdig zu sein): Nachdem die Erben die Trauer überwunden haben, spüren sie Dankbarkeit gegenüber dem Erblasser. Sie können sich eingestehen, dass die geerbten Vermögensgegenstände nicht unbedingt den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Sie entwickeln sich vom passiven Erben zum aktiven Nachlassgestalter.

Das Wissen um diese Phasen erleichtert es Erben im besten Fall, nicht voreilig Entscheidungen zu treffen. Denn zweifelhafte Investments oder hohe Spenden sind schnell getätigt, werden aber eventuell auch schnell bereut. Deswegen sollten sich Erben an folgende Regeln halten:

  1. Indem sich Erben genug Zeit nehmen, ihre Trauer zu verarbeiten, vermeiden sie emotionale Überreaktionen.
  2. Entscheidungen, die die nächsten Jahre beeinflussen, sollten Erben nicht innerhalb weniger Tage oder gar Stunden treffen. Vor allem sollten sie sich niemals von Dritten zu etwas drängen lassen
  3. Schuldgefühle sollten nicht das Motiv für reflexartige großzügige Spenden sein. Diese können zu einem späteren Zeitpunkt wohlüberlegt erfolgen. 
  4. Um sich in Ruhe über die bestmögliche Verwendung von Erbstücken klar zu werden, sollten Erben sicherstellen, dass Immobilien und physische Erbstücke versichert und gut aufbewahrt sind oder gepflegt werden.
  5. Insbesondere bei komplexen Erbschaften sollten Erben anstehende Entscheidungen mit Experten wie einem Steuerberater, einem Gutachter oder einem Finanzberater besprechen.
  6. Ein gut durchdachter eigener Nachlass ist ein Geschenk. Deswegen sollten Erben auch die eigene Nachlassplanung angehen.

Grundsätzlich gingen Menschen sehr vernünftig mit Erbschaften um, schreibt Ebert in seiner Studie. Schuldgefühle würden in vielen Fällen den rein konsumorientierten Umgang mit dem Erbe verhindern. Wichtig ist, dass Erben nicht in der Phase der Lähmung verharren – und den Vermögensaufbau proaktiv angehen. 

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1Ann Perry: Ann Perry, The Wise Inheritor, Broadway Books, 2003, Seite 102f.

 

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