Es gibt Ereignisse im Leben, die plötzlich einen Geldsegen mit sich bringen – vorhersehbar oder unvorhersehbar. Eine Erbschaft, eine Schenkung oder die Auszahlung einer Kapitallebensversicherung kann so ein Ereignis sein. Doch während es sich bei einer Erbschaft oder einer Schenkung – wie der Name schon sagt – um geschenktes Geld handelt, hat man das Vermögen, das man bei der Auszahlung einer Lebensversicherung erhält, selbst hart erarbeitet.
Mit selbst erarbeitetem Vermögen (zum Beispiel aus einer Kapitallebensversicherung) gehen Menschen meistens vernünftiger um als mit solchem, das sie von Dritten erhalten haben. So wird es häufiger zur Sicherung des eigenen Lebensstandards, zum Beispiel für die Altersvorsorge, verwendet, wie eine Studie des Flossbach von Storch Research Institute zeigt. Zudem ist es eher mit positiven Emotionen verknüpft. Im Gegensatz zur Erbschaft leiden die Sparer leiden nicht unter Trauer, Verlust oder gar Schuldgefühlen.
Die meisten Versicherten entscheiden sich bei der Auszahlung einer Lebensversicherung dafür, das ausgezahlte Kapital in sofort beginnende oder aufgeschobene Rentenversicherungen zu investieren. Die Studie zeigt, dass zwei von drei Euro neu angelegter Einmalbeträge auf Rentenversicherungen entfallen. Dabei könnten die Versicherten in puncto Altersvorsorge von anderen Anlageformen deutlich mehr profitieren, wie Studienautor Sven Ebert in einer weiteren Studie zeigt: Private Rente, Anleihen oder Umkehrhypothek – wie teilt man sich sein Kapital im Alter ein?
Investiert man mi 65 Jahren 100.000 Euro in eine Rentenversicherung, bekommt man demnach (Stand Oktober 2023) garantiert bis zum Ende seines Lebens je nach Versicherungsgesellschaft zwischen 3.300 und 3.500 Euro jährliche Rente. Würde man 100.000 Euro jedoch für 30 Jahre sicher, also zum Beispiel in Staatsanleihen mit geringem Ausfallrisiko anlegen, könnte man alternativ bei einem jährlichen Zins von 2,5 Prozent mit 3.400 Euro Rente rechnen und im Alter von 95 Jahren bei einer angenommenen Inflationsrate von 2,5 Prozent kaufkraftbereinigt noch ein (reales) Restvermögen von 30.000 Euro besitzen. Würde man auf das Restvermögen verzichten, könnte man sich von der Geldanlage 30 Jahre lang selbst eine Rente von 4.700 Euro auszahlen. Mit einem Aktieninvestment, das fünf Prozent Rendite abwirft, kommt man sogar auf eine jährliche Rente von 6.500 Euro, wie die Grafik des Research Institute zeigt.
Doch natürlich sind Investitionen am Kapitalmarkt immer mit Unsicherheiten verbunden. Versicherte beziehungsweise Anleger müssen sich immer darüber klar sein, dass der Wert ihres Vermögens Schwankungen unterliegen kann. Generell gilt: Je höher der Anteil an Aktien ist, desto höher können die Renditen ausfallen – aber auch die Wertschwankungen. Daher muss sich jeder Einzelne darüber klar werden, bei welchen Schwankungen er oder sie nachts noch ruhig schlafen kann – vor allem, wenn es um die Altersvorsorge geht. Zudem gilt es, sich über seine kurz- und mittelfristigen Liquiditätsbedarfe Gedanken zu machen. Andernfalls könnte man in schlechten Marktphasen zu Verkäufen gezwungen sein.
Bei Flossbach von Storch ONE fragen wir deswegen die Bedürfnisse unserer Kunden genau ab, bevor wir Ihnen eine unserer sieben Anlagestrategien empfehlen. Bei der Strategie ONE 25 beträgt die maximale Aktienquote 25 Prozent, bei der Strategie ONE 85 hingegen 85 Prozent. Mehr zu unseren Anlagestrategien hier.
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